Wie starte ich mit dem Hausbau? Tipps und Tricks auf dem Weg zum Eigenheim

Sie planen einen Hausbau, aber sind sich unschlüssig, wie Sie in das Großprojekt starten sollen? Was gibt es als Erstes zu bedenken? Welche grundlegenden Sachen müssen Sie beachten? Wir haben eine Auswahl wichtiger Fragen und Hausbau Tipps auf dem Weg zum Eigenheim zusammengefasst.

Unsere Hausbau Tipps und Tricks

Damit ein Haus nach Ihren Wünschen entstehen kann, benötigt es vorab einige Überlegungen. Wünsche, Bedürfnisse und Vorgaben müssen in eine konkrete Planung überführt werden, an dessen Ende der fertige Grundriss steht. Typische Fragen, die sich in diesem Zusammenhang stellen, machen das Vorhaben klarer. Aus den formulierten Fragen werden also konkrete Hausbau Tipps, die Ihnen bei der Umsetzung helfen.

Mit diesen sechs Hausbau Tipps sind Sie gut vorbereitet

1. Wie viele Personen sollen im neuen Haus leben?

Es ist empfehlenswert, sich Gedanken darüber zu machen, wie sich Ihre Familiengröße in den kommenden Jahren verändern wird. Planen Sie als junge Familie Nachwuchs? Dann sollten Sie definieren, wie viele Zimmer Sie benötigen und wie groß diese werden sollen. Arbeiten Sie viel im Home-Office oder haben Sie ein bestimmtes Hobby? Wünschen Sie sich einen möglichst barrierefreien Grundriss? Oder benötigen Sie viel Stauraum? Denken Sie auch daran, was die Zukunft bringt, wenn Kinder das Haus verlassen. Ist das Gebäude dann zu groß oder lässt sich ein Haus so räumlich aufteilen, dass eine alternative Nutzung möglich wird? Und wer mit mehreren Generationen unter einem Dach leben will, profitiert vom Zweifamilien- oder Mehrgenerationenhaus.

Die Größe der Familie sollte beim Hausbau beachtet werden
Berücksichtigen Sie bei der Planung unbedingt die Familienplanung. Müssen mehr Räume geplant werden, falls noch Nachwuchs geplant ist, sollte das zwingend in den Plan einbezogen werden.

2. Wie viele Quadratmeter soll das Gebäude haben?

Wie klein oder groß ein Neubau werden soll, ist eine der entscheidenden Fragen. Denn jeder Quadratmeter Hausbau kostet Sie Geld. Bei normaler Ausstattung können Sie mit Kosten um 1.800 Euro / m² rechnen, je nach Bundesland auch mehr. Auch nach der Fertigstellung warten Kosten auf Sie – zum Beispiel für die Energieversorgung, Wartungsarbeiten, Versicherungen und spätere Renovierungen. Je größer ein Haus ist, umso mehr steigen auch die Folgekosten. Eine vorausschauende Planung hilft dabei, dass auch nach Jahren die Kosten nicht aus dem Ruder laufen.

3. Welche Art von Haus möchte ich bauen?

Ein Neubau lässt sich auf sehr unterschiedliche Art und Weise planen und umsetzen. Eine der wichtigsten Fragen, die Sie ganz am Anfang prüfen sollten: Möchten Sie ein Fertighaus, ein Massivhaus oder ein Architektenhaus bauen? Jede Bauweise hat ihre Vor- und Nachteile.

  • Fertighäuser werden nach vorgegebenen Grundrissen und Musterhäusern aus Holzfertigbauteilen errichtet, die im Werk hergestellt und auf der Baustelle zusammengefügt werden. Auf diese Weise kann ein Rohbau innerhalb weniger Tage errichtet werden, was den Bau besser planbar macht. Auch Festpreise sprechen für ein Fertighaus. Der Nachteil: Die individuelle Planung kommt irgendwann an ihre Grenzen oder macht das Fertighaus teuer.
  • Wer sich ein Stein-auf-Stein gemauertes Haus wünscht, macht mit einem Massivhaus nichts falsch, das oft mit einem Bauunternehmen umgesetzt wird. Der Vorteil: Individuelle Planungen sind möglich und auch Eigenleistungen lassen sich hier gut realisieren. Derzeit entscheiden sich etwa die Hälfte aller Bauwilligen, ein Massivhaus mit einem Generalunternehmer umzusetzen.
  • Sie wünschen sich eine besonders einzigartige Planung für Ihr Haus? Dann machen Sie mit einem Architektenhaus alles richtig. Hier lassen sich bei entsprechendem Budget nahezu alle Wünsche umsetzen. Auch für schwierig zu bebauende Grundstücke ist die Zusammenarbeit mit einem Architekten lohnend. Allerdings ist es auch die teuerste Bauweise. Rechnen Sie mit zusätzlichen Kosten von rund 30.000 Euro im Vergleich zum Fertighaus.
Welcher Haustyp soll gebaut werden
Es gibt die unterschiedlichsten Arten von Häusern und auch Umsetzungswege. Soll es ein Fertighaus sein, ein Massivhaus oder doch lieber ein Architektenhaus?

Tipp: Wurde in Ihrem Bekannten- oder Freundeskreis kürzlich gebaut? Dann fragen Sie danach, ob Sie die Gebäude besichtigen dürfen und hören den Erfahrungen der Eigentümer zu. Hier kann man jede Menge Wissenswertes mitnehmen.

4. Welche Energieversorgung wünsche ich mir im neuen Eigenheim?

Im Zuge der Energiekrise ist es sinnvoll, bereits jetzt vorausschauend in die Zukunft zu blicken. Fossile Brennstoffe wie Öl und Gas werden immer teurer und Sie sollten sich nach Alternativen wie zum Beispiel Wärmepumpen, Pelletkessel oder Photovoltaikanlagen umsehen. Wer sich eine besonders hohe Energieeffizienz wünscht, macht mit einem Niedrigstenergie-Haus oder einem Passivhaus nichts falsch. Architekten oder Berater sprechen mit Ihnen die Möglichkeiten durch und diskutieren Vor- und Nachteile, Investitionskosten und mögliche Amortisierung-Zeiträume. Wie Sie nachhaltig bauen, erfahren Sie in unserem Blogbeitrag.

Tipp: Vor allem im Energiesektor stehen derzeit zahlreiche Förderprogramme zur Verfügung. Bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau finden Sie Fördermöglichkeiten auf einen Blick.

5. Welches Budget steht mir zur Verfügung?

Sofern Sie sich einen Überblick verschafft haben, wie das Haus Ihrer Träume aussehen sollte, geht es an den Realitätscheck: Was darf Ihr Haus kosten?

Um die Investitionskosten und monatlichen Raten korrekt ermitteln zu können, sollten Sie alle Kosten im Blick haben. Maßgeblich ergibt sich die Gesamtsumme Ihrer Investition aus den Bausteinen

  • Grundstückskauf
  • Bauplanung und Hausbau
  • Baunebenkosten
Finanzierung eines Hausbaus muss wohl durchdacht sein
Die Finanzierung des Hausbaus muss gut durchdacht werden. Holen Sie am Besten Tipps von Freunden und der Familie ein, damit Sie sicher sein könne, dass Sie nicht falsch kalkulieren.

Ein gründlicher Einnahmen- und Ausgabencheck ist deswegen vorab unerlässlich.  Als Faustregel gilt: Ihre Monatsrate sollte nicht 35 Prozent des gemeinsamen Nettoeinkommens überschreiten. Sonst wird die Finanzierung auf lange Sicht unrealistisch. Wichtig dabei ist auch, die Zinsentwicklung im Auge zu behalten. Zwar schließen Sie mit Ihrem Darlehenspartner einen festen Zinssatz ab – allerdings gilt der nur für den vereinbarten Darlehenszeitraum, der zwischen 5 und 15 Jahre betragen kann. Danach werden die Konditionen neu vereinbart. Ebenfalls wichtig: Planen Sie zusätzlich jeden Monat einen finanziellen Puffer für unerwartete Ausgaben wie eine defekte Waschmaschine, Schönheitsreparaturen oder neues Mobiliar ein.

Gut zu wissen: Viele Banken fordern eine Eigenkapitalquote von etwa 20 Prozent im Rahmen der Baufinanzierung. Je höher Ihr Eigenkapital ist, umso besser stellt sich Ihre Finanzierung dar.

6. Wie finde ich das passende Grundstück?

Grundstücke zu finden, wird vor allem in den großen Ballungsbieten immer schwieriger. Sofern Sie mit einem Generalunternehmer bauen möchten, bietet er häufig Grundstück und Haus zusammen an, zum Beispiel in neuen Siedlungsgebieten. Schwieriger ist die Suche auf eigene Faust, für die Sie genügend Zeit einplanen sollten. Auf Immobilienportalen, Maklerwebseiten oder städtischen Homepages finden sich in der Regel Angebote in Ihrer Region. Ein Anruf beim Bauamt der Stadt kann ebenfalls lohnend sein. Gegebenenfalls sind Baugebiete geplant, von denen Sie noch nichts gehört haben. Denken Sie auch daran, dass viele Grundstücke nur durch Hörensagen vermittelt werden. Hören Sie sich deswegen bei Freunden und Bekannten um, ob sie freie Grundstücke kennen. Vielleicht ist sogar eine Fläche mit einem abrissreifen Haus eine interessante Alternative. Vorteil: Hier liegen bereits alle wichtigen Anschlüsse auf dem Grundstück.

Zu guter Letzt: Denken Sie daran, die Infrastruktur unter die Lupe zu nehmen. Wie ist das Grundstück erreichbar? Liegt es an einer lauten Straße oder an einer Bahnlinie? Gibt es Schulen, Kindergärten, Supermärkte und Ärzte in der Umgebung?

Tipp: Vor dem Kauf unbedingt die Beschaffenheit des Grundstücks und Erdreichs vom Architekten oder Bauunternehmer prüfen lassen.

Unser Fazit aller Hausbau Tipps

Wir haben Ihnen ein Gefühl vermittelt, mit welchen Fragen Sie sich vor dem Hausbau auseinander sollten? Dann können Sie nun das Projekt Neubau in Angriff nehmen. Unser Tipp zum Schluss: Im Internet finden sich zahlreiche Checklisten, anhand derer Sie alle Fragen vor dem Hausbau abarbeiten können. Worauf warten Sie noch? Und wenn Sie irgendwann im Hausbau weit fortgeschritten sind, dann haben wir auch eine passende Checkliste für den Umzug für Sie vorbereitet.

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Planung.
Ihr Team von schrankwerk


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