5 Tipps für das nachhaltige Wohnen

Im aktuellen Beitrag unserer Reihe „Nachhaltige Wohnräume“ geht es schlicht und ergreifend um die Frage: Wie gelingt es Ihnen nachhaltig zu Wohnen? Wir geben Ihnen fünf inspirierende Tipps mit auf den Weg, um auch Ihre Wohnung nachhaltiger zu gestalten. Dabei heben wir nicht den Zeigefinger, verzichten auf ein Muss und verraten, warum weniger manchmal mehr ist.

Was bedeutet „nachhaltiges Wohnen“?

Eine einheitliche Definition für „nachhaltiges Wohnen“ gibt es nicht. Das liegt einfach daran, dass keine rechtsverbindliche Definition des Begriffs „nachhaltig“ vorliegt. Noch nicht.

Das Ziel der Nachhaltigkeit ist es, die Bedürfnisse der heutigen und zukünftigen Generation zu befriedigen, gleichzeitig aber die ökologischen Grenzen der Natur zu berücksichtigen. Kurz: Nachhaltiges Wohnen schont die natürlichen Ressourcen und ist auf ein Leben in Einklang mit der Natur bedacht.

Die Gestaltung nachhaltiger Wohnräume ist nur ein Teil, eines ressourcenschonenden, umweltverträglichen und bewussten Lebensstils. Sehen Sie es als einen Puzzlestein, den Sie mit anderen nachhaltigen Verhaltensweisen zu einem großen Ganzen zusammenfügen.

Wie kann man nachhaltig wohnen?

Bevor wir Ihnen fünf Tipps mit auf den Weg geben, wie Sie nachhaltige Wohnräume einrichten, stellen wir Ihnen drei grundlegende Prinzipien für eine nachhaltige Lebensweise vor.

„Think global, act local“: Globales Denken und lokales Handeln sind die treibenden Kräfte für mehr Nachhaltigkeit. Unterstützen Sie lokale Händler vor Ort, konsumieren Sie Dinge aus der direkten Nachbarschaft (Stichwort: „kurze Wege“). Das minimiert einen langen Transport und sorgt für eine verbesserte CO2-Bilanz.

„Weniger und besser“: Egal ob Kleidung oder Möbel – reduzieren Sie die Quantität Ihres Besitzes und steigern Sie die Qualität. Auch wenn das am Anfang eine höhere Investition bedeutet, zahlt es sich am Ende meist aus, da hochwertige Dinge in der Regel über eine bessere Haltbarkeit und Langlebigkeit verfügen. Salopp gesagt: Wer billig kauft, kauft zweimal.

Schrank in Walnussfarben an grüner Wand
graue Kommode mit Glastüren im Wohnzimmer

Die „5 R’s“ des nachhaltigen Lebens: Rot (kompostieren, was übrig bleibt), Recycle (umweltgerechte Entsorgung und Aufbereitung von Müll), Reuse (Dinge wiederverwenden, bis sie kaputt sind), Reduce (ausmisten, reduzieren, verkleinern), Refuse (bewusst verzichten). Kompostieren bis Verzicht – in dieser Reihenfolge reduzieren Sie den CO2-Fußabdruck zunehmend.

Die 5 R's in Eimern dargestellt

5 Tipps: Nachhaltig wohnen und einrichten

1. Auf Tropenholz verzichten

Tropenhölzer wie Mahagoni, Teak oder Mango sehen schick aus und überzeugen mit ihrer Härte vor allem bei Möbeln, Arbeitsplatten und Bodenbelägen. Doch ihr Anbau ist äußerst problematisch. Sensible Regenwälder werden zerstört, eine Aufforstung dauerte viele Jahrzehnte, CO2 wird schlecht gebunden – das gesamte Ökosystem leidet darunter. Setzen Sie stattdessen auf einheimische Holzarten oder weniger problematische, schnell nachwachsende Holzstoffe wie Bambus.

Bambus in der Nahaufnahme

2. Weniger Plastik & schadstoffarme Materialien

Naturmaterialien liegen nicht nur im Trend, sondern erfüllen auch einen ganz praktischen Nutzen: Durch die offenporige Beschaffenheit der Oberfläche atmen Möbel, Dekorationen und Stoffe. Das wirkt sich positiv auf das Raumklima aus. Versiegelte Oberflächen tragen nicht zum Luftaustausch bei und übernehmen keine „Filter“-Funktion. Vermeiden Sie es daher, allzu viele Stücke aus Plastik und künstlichen Materialzusammensetzungen in Ihrer Wohnung zu haben.

Noch dazu wirken natürliche Oberflächen beruhigend und harmonisch. Es müssen auch nicht immer natürliche Erd- und Pastelltöne sein. Accessoires, Möbel, Vorhänge, Deko und Teppiche aus Naturmaterialien gibt es auch in ausdrucksstarken Farben.

Sofa mit Kissen und Decke in gelb
Sessel in Türkis und Sofa mit Decke und Kissen in Türkis

3. Selbermachen, recyclen, tauschen

Do-it-yourself gehört auch in einem modernen Haushalt immer mehr dazu. Statt neu kaufen, geht auch alt aufwerten, verbessern und neu erfinden! Das gilt sowohl für Lebensmittel und Kleidung, als auch für Möbel. Ein ausrangierter Nachttisch kann mit einfachen Handgriffen zu einem nützlichen Beistelltisch in der Küche werden. Oder tauschen Sie mit Freunden, Familie oder Nachbarn. Was Sie nicht mehr gebrauchen können, ist vielleicht genau das, was andere gerade suchen.

Tipp: Wir zeigen Ihnen, wie aus einem alten Feuerwehrschlauch und Lowboard ein individuelles und einmaliges Flaschenregal werden kann! Weitere Do-it-yourself Tipps gibt es auf Pinterest.

Makramee an der Wand
DIY Sofa aus Paletten

4. Hochwertige Möbel statt Billigmöbel

Nachhaltig wohnen heißt auch, langlebige und hochwertige Möbel zu verwenden. Gemeint ist dabei die bauliche Beschaffenheit, die Verarbeitung und die Qualität des Materials. Schränke, Regale und Kommoden sollten mehrere Umzüge unversehrt überstehen. Auf- und Abbau dürfen anfällige Teile wie Schraubverbindungen und Türscharniere nicht zusetzen.

Ankleidezimmer hell
Kleiderschrank in grau

Vergewissern Sie sich deshalb, wo Möbel entstehen, wie sie entstehen und welche Werkstoffe verbaut werden. Ein guter Hinweis darauf, ist die Kommunikation und Beratung, die Sie während des Möbelkaufs erfahren. Bei uns stehen Ihnen echte Tischler mit langjähriger Erfahrung zur Seite! 

5. Weniger Heizen mit platzsparenden Möbeln

Fast zwei Drittel der Endenergiekosten eines Haushalts fallen auf die Heizkosten. Aber was haben Möbel damit zu tun? Viel! Weniger Raumvolumen bedeutet weniger Raum, der beheizt werden muss. Geringerer Wohnraum und effiziente Möbel können dabei helfen, den zu beheizenden Raum zu verkleinern.

Das bedeutet: Nutzen Sie den verfügbaren Platz bestmöglich aus. Für Nischen millimetergenau eingepasste Schränke, Regale mit Schräge für Dachschrägen und Treppen sowie deckenhohe Einbauschränke sind effiziente Lösungen, um Stauraum zu generieren und das „leere“ Raumvolumen zu minimieren.  

Kleiderschrank in grün mit Dachschräge rechts

Fazit: Schritt für Schritt nachhaltiger wohnen

Die Lösung lautet: Nicht gleich alles auf einmal ändern! Der Weg zu einem nachhaltigen Leben und Wohnen ist ein Marathon, kein Sprint. Es nützt nichts, wenn Sie die alten „schlechten“ Möbel gleich über Bord werfen. Zum einen wäre dies ein finanzieller Kraftakt, zum anderen eine überstürzte Reaktion, die am Anfang überfordern und frustrieren kann. Nachhaltiges Wohnen soll auch Spaß bereiten und nicht nur Verzicht und Dogma bedeuten.

Reduzieren Sie „Klimasünder“ (die nicht nachhaltig produzierte Einrichtung) peu-à-peu. Achten Sie bei Neuanschaffungen auf eine faire und ökologische Herkunft, die Mensch und Umwelt wenig belastet und am besten zu 100% aus erneuerbaren Ressourcen gefertigt wird. Zudem sollen Sie Spaß an Ihren Möbeln und der Einrichtung haben. Hochwertige, individuelle und passgenaue Möbel begleiten Sie viele Jahre oder gar Jahrzehnte, da Sie exakt auf Ihre Bedürfnisse und Wünsche zugeschnitten sind.    

Ihr schrankwerk Team