Planungstipps für hohe Räume

Ab einer Höhe von ca. 2,70 m sprechen Einrichtungsexperten von hohen Decken. Wer in einer Gründerzeitvilla oder im historischen Altbau wohnt, der schlägt sich oft mit einer Deckenhöhe von weit über 3,20 m herum. Wie werden diese riesigen Zimmer, die eher an Bahnhofshallen erinnern, am besten eingerichtet? Wir haben für Sie sechs Planungstipps zusammengetragen, die Ihnen beim Gestalten und Planen der hohen Räume helfen.

Tipps für Ihren hohen Räume

Tipp 1: Die Decke gehört nach unten

In hohen Räumen drehen sich die Planungen zunächst um die Decke. Wie gelingt es, dass die Decke nicht ungebremst in die Höhe „wächst“ und ein Gefühl entsteht, als ob man sich in einer Bahnhofshalle befindet? Der Trick: die Decke nach unten ziehen.

Streichen Sie die Decke in einem dunklen Ton. Das kann ein zartes Cremeweiß sein, aber auch ein maritimes Blau oder ein sonniges Gelb. Es gibt durchaus edle Altbauwohnungen, in denen Decken in Schwarz für ein extravagantes Wohngefühl sorgen. Die dunkle Decke zieht die Blicke auf sich und wirkt dadurch näher. Einen ganz ähnlichen Effekt erzielen Stuckleisten oder farblich abgesetzte Wandstreifen. Sie verbreitern optisch die Decke, die Wandhöhe scheint aber am dunklen Absatz aufzuhören. Ein simpler Trick mit großer Wirkung!

Wer mit Tapeten und Wandmustern spielen möchte, wählt am besten Tapeten und Wandverkleidungen mit Querstreifen. Sie wirken in die Breite und nicht in die Höhe. Tapeten sollten bei hohen Räumen prinzipiell nicht bis unter die Decke gezogen werden.

Tipp 2: Weiche Naturmaterialien für mehr Gemütlichkeit

Zeit für gemütliche Momente! Nur können hohe Decken echte Stimmungskiller sein. Ein effektives Mittel, um mehr Gemütlichkeit zu erzeugen, sind weiche und natürliche Stoffe: ein Sofa mit Samtbezug, textile Accessoires, Kissen und Stuhlbezüge, Poufs aus Naturmaterialien und andere Stoffe. Große Tagesdecken aus Bio-Baumwolle oder Merinowolle halten nicht nur warm, sondern entfalten auch eine kuschelige und heilige Atmosphäre. Greifen Sie dabei auch gern in den Farbtopf. 

Tipp 3: Clevere Beleuchtungs-Taktik

Wichtige Faustregel: In Zimmern mit hohen Decken wird das Licht immer nach unten gerichtet. Das betont den Boden und die Möbel. Der obere Bereich bleibt im Halbdunkel. Schicke Pendelleuchten und Designer-Hängelampen, die sich in der Höhe verstellen lassen, sind optimal für hohe Räume. Der leere Luftraum, der für wenig Tiefe und Orientierungslosigkeit sorgen kann, wird so mit Leben gefüllt. Scheuen Sie sich nicht vor extravaganten Lampen!

Schaffen Sie außerdem einzelne Lichtinseln, mit denen Sie den Raum strukturieren. Dazu eignen sich auch Tischlampen und indirekt beleuchtete Schränke und Vitrinen. Ein No-Go sind Deckenstrahler und Lampen, die das gesamte Zimmer ausleuchten. Sie betonen die Höhe. Ebenso neigen ausgeleuchtete Möbel dazu, harte Schatten zu werfen, wenn das Licht nur von einer Quelle ausgeht.

Tipp 4: Mit wirkungsstarken Deko-Objekten die Blicke lenken

All eyes on us! Sagen Fotos, Bilder und Grafiken. Gezielt eingesetzte Deko- und Designobjekten lenken die Blicke im Raum genau dahin, wo sie hingehören – auf die schönen Dinge des Lebens! Sorgen Sie dafür, dass Bilder und Fotos auf Augenhöhe hängen. Mit Beleuchtung und der richtigen Anordnung der Bilder erzeugen Sie ganz einfach den Eindruck einer Galerie. Ihre Augen haben gar keine Lust mehr, den weiten Weg bis zur Decke zu nehmen.

Tipp 5: Ausdrucksstarke Möbel

Die Möbel spielen bei der Planung von hohen Räumen eine nicht ganz unwichtige Rolle: Sie strukturieren das Zimmer und geben unseren Blicken Halt. Eine falsche Zusammenstellung kann schnell für Unruhe und Unbehagen führen.

Hohe Räume vertragen starke Möbel, die richtig etwas hermachen. Ein eleganter Chaiselounge, stylisch dekorierte Coffee Table und eine Bücherwand sind genau die Möbel, die hohen Räumen gewachsen sind. Anders als bei der Wandgestaltung dürfen Sie gern in die Höhe denken. Schmale, hohe Vitrinen oder gar ein Bücherregal, das bis unter die Decke reicht, unterstreichen den noblen Charme, der von hohen Decken ausgeht. Besonders höhe Wände können für Stauraum genutzt werden, indem ein Aufsatzschrank den Schrank oder die Regalwand noch erweitert.

Bücherregal
Bücherregal

Doch übertreiben Sie es nicht: Beschränken Sie sich auf einzelne Objekte, andernfalls verwandeln Sie das Wohnzimmer ungewollt in eine tiefe Schlucht, die für klaustrophobische Zustände sorgt. Ein wirksamer Trick, der diesen Effekt unterbindet, sind Möbel auf verschiedenen Ebenen: Kombinieren Sie Lowboards mit Highboards. Hängeregale strukturieren die Mitte der Wand. Ein schmaler Vitrinenschrank mit Beleuchtung rundet die Einrichtung in den oberen Abschnitten ab.    

Tipp 6: Drama, baby!

Entgegen der vorangegangenen Planungstipps können Sie die Höhe des Zimmers auch betonen: Hohe, luftige Decken verschlagen vielen Menschen die Sprache und schinden richtig Eindruck. Diese Wirkung verstärken deckenhohe Vorhänge, die von der Decke bis zum Boden fallen. Es entsteht eine dramatische Szene, die den Raum dominiert und alle in ihren Bann zieht. Dafür eignen sich monochrome Vorhänge in einem kräftigen Farbton wie Petrol oder Bordeaux. Verzichten Sie auf Muster, die schnell überfordern und überwältigend wirken.

Mit welchen besonderen Raumsituationen haben Sie zu kämpfen? Erzählen Sie es uns! Planungstipps für dunkle Räume und schmale Räume haben wir für Sie zusammengestellt.

Ihr schrankwerk Team


Planungstipps hohe Räume – weitere passende Beiträge

Schmaler Flur mit schmalen Teppich

Planungstipps für schmale Räume

Stopp! Sagen Sie ‚Nein‘ zu Tunneleffekt und Durchgangszimmer in schmalen Räumen: Ein Flur oder ein eng geschnittenes Schlafzimmer muss kein Schlauch und ein endloser Tunnel sein. Mit sehr einfachen und effektvollen Tricks und wenigen Mitteln lassen sich die schmalen Räume in gemütliche und moderne Zimmer verwandeln, in denen Sie sich gerne aufhalten.

Hier geht es zum Beitrag.

Einbauschrank im dunklen Raum

Planungstipps für dunkle Räume

Wir kennen sie alle: Die kleinen Kammern, innenliegenden Bäder oder Räume in einer Kellerwohnung, die lediglich über ein kleines Fenster oder gar kein Fenster verfügen. Mit ein paar Tricks und Kniffen lassen sich die negativen Eigenschaften in positive Eigenschaften umwandeln.

Hier geht es zum Beitrag.

Bildquelle:

©hanohiki – stock.adobe.com, ©Christian Hillebrand – stock.adobe.com, ©ArchiVIZ – stock.adobe.com, ©Photographee.eu – stock.adobe.com, ©4595886 – stock.adobe.com, ©irena_geo – stock.adobe.com, ©2mmedia – stock.adobe.com, ©hd3dsh – stock.adobe.com, ©artjafara – stock.adobe.com,