Sieben Ideen für ein nachhaltigesWeihnachten

Nachhaltigkeit zu Advent und Weihnachten? Auch wenn sich das viele wünschen: Geschenkpapier-Berge, frisch geschlagene Weihnachtsbäume oder Plastik- und Weihnachtsdeko sprechen leider eine andere Sprache. Wir meinen: Es geht auch anders und haben acht umweltfreundliche Ideen für das Fest der Feste mitgebracht.

Nachhaltige Weihnachten – 8 Ideen & Tipps



1. Umweltfreundliche Adventskalender

Die Konsumschlacht beginnt in aller Regel bereits beim Adventskalender, der häufig in aufwendigen Verpackungen hergestellt wird. Aber es gibt Alternativen, die sich immer mehr durchsetzen. Selbst gebastelte Adventskalender aus Stoffsäckchen, in Jutebeuteln oder in Form kleiner Gutescheine gehören dazu – und vermeiden Müll, so gut es geht.

Sofern Sie sich einen nachhaltigen Adventskalender mit Schokolade wünschen, empfiehlt die Umweltorganisation WWF, bei Kakao auf Siegel wie UTZ Certified, Fairtrade und Rainforest Alliance und bei Palmöl neben Bio und Fair auf RSPO zu achten.

Eine witzige Idee ist übrigens der Adventskalender ZERO in Buchform. Der Adventskalender Zero regt dazu an, den Advent dieses Mal anders zu gestalten. Er gibt an jedem Tag des Advents eine hilfreiche Anregung, um zu entrümpeln, zu entschlacken und zu entspannen.


2. Geschenke nachhaltig einpacken

Für viele Menschen gibt es kaum etwas Schöneres, als zur Weihnachtszeit Familie und Freunde zu beschenken – am liebsten in liebevoll verpackten Paketen. Doch längst gibt es umweltfreundlichere Varianten als Geschenkpapier oder Kartonagen, die am Ende der Weihnachtstage auf dem Müll landen. Tipp von der Umweltorganisation WWF: Bei Geschenkpapier und Weihnachtskarten auf Produkte mit dem Gütesiegel des Forest Stewardship Council (FSC) zurückgreifen oder Recyclingpapier mit dem Blauen-Engel-Siegel verwenden. Und wer mag, faltet das Papier nach dem Auspacken zusammen und nutzt es im nächsten Jahr wieder. Vor allem Geschenktüten sind praktisch und lassen sich wiederverwenden.

Eine Alternative, um Präsente liebevoll einzupacken, sind Tageszeitungen, Magazine, aussortierte Bücher oder Kalenderbögen. Mit Stempeln und ein wenig Farbe, zum Beispiel Kreidefarbe lassen sich die langweiligen Oberflächen aufpeppen. Auch Stoffreste, zum Beispiel aus alten Tischdecken, Oberhemden und ausgedienten T-Shirts kommen infrage. Verzierungen gibt es mithilfe von Stoffbändern, Wolle, Zimtstangen und getrockneten Orangen. Und Plätzchen finden in Gläsern statt Tüten eine hübsche Verpackung. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf.


Geschenke mit Stoffen verpacken
Hübsche Stoffe finden sich auf Flohmärkten, Second-Hand-Läden oder sogar im eigenen Kleiderschrank. Selbst mit Stofftaschentüchern oder Servietten lassen sich Geschenke gut einpacken und später im Alltag nutzen.

Tipp: Sagen Sie Ihren Freunden oder der Familie, dass Sie Wert auf nachhaltige Verpackungen legen. So werden Sie gleich aktiv und werben für Nachhaltigkeit.


3. Tannenbäume vor Ort kaufen oder mieten

Laut Umweltorganisation Robin Wood stellen rund 90 Prozent aller Familien mit Kindern im Haushalt einen Weihnachtsbaum auf. Die meisten der rund 28 Millionen in Deutschland verkauften Christbäume stammen allerdings laut Organisation aus Plantagen, die gedüngt und mit Pestiziden bespritzt werden – eine enorme Belastung für Böden, Gewässer und Tiere, insbesondere Insekten. Aber es geht auch anders. Robin Wood selbst veröffentlicht in jedem Jahr eine Liste, wo sich Öko-Weihnachtsbäume kaufen mit glaubwürdigen Siegeln lassen – gute Einkaufstipps inklusive.

Eine Alternative sind gemietete Tannenbäume, die im Topf gezogen wurden und nach dem Fest wieder abgeholt werden. Dazu am besten in regional ansässigen Baumschulen nachfragen oder den Baum über eine Plattform wie die Weihnachtsbaumfreunde oder Weihnachtsurwald bestellen. Hier wird sogar der An- und Abtransport als Sammelaktion organisiert.

4. Weihnachtsbäume aus Holz, Pappe und Co

Weihnachtsbaum aus Papier

Einen anderen Weg geht man mit Weihnachtsbäumen, die aus nachhaltigen Materialien bestehen und wiederverwendet werden können. Zum Beispiel der Zero Waste Tannenbaum des Herstellers Room in a Box. Er besteht zu mindestens 70 Prozent aus recyceltem Papier und ist schnell auf- und wieder abgebaut. Wie jeder andere Weihnachtsbaum lässt er sich mit Kugeln, Lichterketten und anderem Baumschmuck schmücken – oder sogar anmalen. Vorteil: Er nadelt nicht!

Holz-Weihnachtsbaum

Aus unbehandeltem, FSC geprüftem Holz besteht der Franky Tree. Die Holzweihnachtsbäume sind aus Kiefer oder Fichte und in drei unterschiedlichen Größen zu kaufen. Jeder Baum wird von Hand gefertigt und ist ein echtes Unikat.

Tannenbaum selbst zusammenstecken mit Tannengrün

Eine witzige Idee bietet auch das Label Keinachtsbaum. Statt eines echten Baumes kauft man einen Holzständer im Selbstbauset, in den man echtes Tannengrün steckt, bis ein fertiger Weihnachtsbaum entsteht. Die Idee dahinter: Man entnimmt den Bäumen nur einzelne Zweige, anstatt sie komplett zu fällen. Weil Schnittgrün in aller Regel aus dem Ausschuss von Weihnachtsbaumplantagen stammt, müssen dafür die Tannenbäume nicht gefällt werden, sondern dürfen weiterwachsen. Und der Holzständer hält ein Leben lang.

Dekoration am Baum

Übrigens: Selbstverständlich darf auch die Weihnachtsbaumdekoration nachhaltig sein: Strohsterne, Stoffbänder, gestrickte Figuren, Tannenzapfen oder Gebasteltes aus Wachs oder Salzteig können den Baum festlich schmücken. In der Manufaktur Design im Dorf im Südschwarzwald oder Manufactum gibt es zum Beispiel wunderschönen, nachhaltigen Baumschmuck.

5. Nachhaltige Weihnachtsdekoration aus Naturmaterialien

Wir berichten bereits seit vielen Monaten darüber, wie sehr wir uns im Wohnraum eine natürliche Gestaltung wünschen. Zur Weihnachtszeit lässt sich das besonders gut umsetzen, ziehen doch seit jeher in diesen Monaten Tannenzweige, Stechpalmen, Moos, Tannenzapfen und mehr Materialien aus Wäldern und Wiesen bei uns ein. Das Basteln der Advents- und Weihnachtsdekoration ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern entspannt und erdet uns. Auf Pinterest finden Sie zahlreiche Ideen, wie sich mit Naturmaterialien die schönsten Dinge zaubern lassen.

Beliebt und umweltfreundlich ist auch Weihnachtsdekoration, die über Generationen hinweg weitergegeben wird und als Erbstücke viele Jahrzehnte überdauert. Ob wertvolle Andenken aus Holz, Keramik oder Glas gefertigt: Häufig zeigt sich nach einigen Jahren eine gewissen Patina. Sie gehört allerdings zur Dekoration dazu. 

6. Stimmungsvolles Licht

Keine Frage, für viele sind Advent und Weihnachten mit nostalgischen Lichtermeeren verbunden. Ohne Lichterketten kommt kaum noch ein Haushalt aus. Um sparsam mit Energieressourcen umzugehen, versuchen Sie, LED-Lichterketten einzusetzen. Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft ist das deutlich schonender. Fragen Sie sich auch, wieviel an elektrisch betriebenen Lichterketten man eigentlich benötigt. Meistens sind Kerzen eine schonendere Alternative und zaubern gemütlicheres Ambiente.

Beim Kauf von Kerzen gilt als Faustregel: Nach wie vor werden zahlreiche Kerzen aus Erdöl (Paraffin) oder Palmöl (Stearin) gefertigt. Das mag günstig sein, umweltschonend ist es aber keineswegs. Tatsächlich gibt es im Handel aber zahlreiche Alternativen: zum Beispiel Kerzen aus Raps-, Soja- oder Bienenwachs. Selbst Teelichter gibt es mittlerweile in nachhaltiger Fertigung: Sie bestehen aus Biomasse und ihre Einfassungen sind aus wiederverwendbarem Glas oder Edelstahl gefertigt.

Sofern Kerzenreste übrigbleiben: bitte nicht wegwerfen, sondern die Reste sammeln und in dafür geeigneten Feuerstellen weiterverwerten.


7. Lebensmittel sorgfältig planen

Spätestens im Advent und rund um die Weihnachtstage passiert es schneller als man denkt, dass man zu viel Lebensmittel eingekauft hat – und die Gefahr lauert, dass diese weggeworfen werden.

  • Eine kluge Planung des Weihnachtsessens und der dazugehörigen Mengen ist das A und O, um Ressourcen zu schonen.
  • Wer auch zur Weihnachtszeit regional einkauft, leistet einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz, indem man auf lange Transportwege der Lebensmittel verzichtet. Das gilt unter anderem beim Wein, bei dem auch viele regionale Sorten schmackhaft sind.
  • Wer nicht auf Fleisch verzichten rund um die festlichen Tage verzichten möchte, sollte beim Kauf auf die Haltung des Tieres achten. Erkennbar ist sie an der Klassifizierung „Haltungsform 4“. Das bedeutet, dass sich das Tier viel im Freien aufgehalten hat.
  • Eine alternative zum Festtagsbraten sind vegetarische oder vegane Varianten, zum Beispiel ein Nussbraten oder ein Gulasch aus Tofu. Sie sind nicht nur umweltschonender, sondern schmecken auch überraschend gut.
  • Essenreste der Feiertage lassen sich mithilfe zahlreicher Koch-Apps im Internet in neue Gerichte verwandeln. Und falls doch einmal Lebensmittel übrigbleiben: Die App „Zu gut für die Tonne“ aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium bündelt zahlreiche Rezepte, die sich mit vorab definierten Gerichten kochen und backen lassen.

8. Nachhaltig Schenken

Auch beim Schenken kann man nachhaltig vorgehen. Um Ressourcen so gut wie möglich zu schönen, könnten Sie auf die folgenden Tipps achten:

  • Geschenke vor Ort im Einzelhandel kaufen
  • Online-Bestellungen möglichst bei einem Händler bündeln und auf nachhaltige Verpackungen Wert legen
  • Geschenke selbst basteln
  • Second-Hand oder Vintage-Produkte verschenken
  • Spenden statt schenken

Sie sehen: Advent und Weihnachten lassen sich nachhaltiger gestalten als man zunächst denken mag. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Planen von Advent und Weihnachten.

Ihr Team von schrankwerk


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